Die Zerstörung des Regenwaldes durch die Tierindustrie beschleunigt nicht nur den Klimawandel und das weltweite Artensterben, sondern führt zu Nahrungsknappheit, zur Vertreibung einheimischer aus ihrer Heimat sowie zu Sklaverei und Landraub durch die großen Sojaindustriellen vor Ort.
Durch den Sojaanbau in Lateinamerika oder Afrika für die westliche Fleischerzeugung dienen riesige Landflächen dort nur noch der “immer hungriger werdenden Fleischproduktion” und gehen so dem Anbau für die Ernährung der dortigen Bevölkerung verloren.
Betroffen sind vor allem in Gebieten, die zu den ökologisch wertvollsten und am stärksten gefährdeten Gebieten der Erde zählen. Dazu gehören beispielsweise der Amazonas-Regenwald, das Kongobecken oder das Jangtse-Gebiet. Diese Regionen und deren Bewohner*innen leiden erheblich unter Umweltbelastungen, die durch den Futtermittelanbau hervorgerufen werden: Artenvielfalt geht verloren, die Wasserversorgung der Menschen ist bedroht.
Die lokale indigene Bevölkerungen und Kleinbäuer*innen leiden somit unter der aggressiven Expansion der Tierindustrie. So beraubt die Tierindustrie diese zur Erschließung von weiterem Weide- und Agrarland ihrer Lebensgrundlage. Dieses sogenannte Landgrabbing ist ein wichtiger Bestandteil der neokolonialen Weltordnung. Menschenrechtsverletzungen sind hierbei an der Tagesordnung: Menschen werden für die Profite großer, deutscher sowie internationaler Konzerne und Banken von ihrem Land vertrieben, ihrer Selbständigkeit und häufig auch jeglicher Perspektive beraubt – oder zu unwürdigen Bedingungen angestellt.
Die wachsende Nachfrage der Tierindustrie treibt somit die Getreidepreise weltweit in die Höhe – mit der Folge, dass sich arme Menschen Getreide als Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten können.
Auf der einen Seite hungern derzeit etwa 800 Millionen Menschen. [1]
Auf der anderen Seite verschwendet die Fleischindustrie für Tierhaltung und -zucht weltweit jährlich Millionen Tonnen Nahrungsmittel, die auch Menschen essen könnten. Denn zur Herstellung einer Kalorie von tierlichen Nahrungsmitteln werden zwischen acht und 16 pflanzliche Kalorien benötigt. [2]
Tönnies und die Tierindustrie tragen somit zum Hunger in einer Welt bei, in der eigentlich mehr als genug Nahrungsmittel für alle vorhanden sind.
[1] https://www.careelite.de/welthunger-statistiken-fakten/
[2] www.fao.org/hunger/en