Tag Archives: Solidarität

02.11.2020 Blockade Kellinghusen: Gemeinsam gegen die Tierindustrie

Am 02.11. wurde die Schlachtfabrik in Kellinghusen erneut blockiert.
Wir teilen hier den Bericht unserer Genoss*innen von Gemeinsam gegen die Tierindustrie:

Seit den frühen Morgenstunden blockierten über 50 Aktivist*innen den Schlachthof von Tönnies in Kellinghusen, Schleswig-Holstein. Ab 4:30 Uhr morgens stand der Schlachthof still. Sechs Aktivist*innen waren auf ein Dach geklettert und hatten ein Banner mit der Aufschrift „Shut Down Tierindustrie“ heruntergelassen. Weitere fünf hatten sich an der Verladerampe und dem Tor festgekettet und eine dritte Gruppe machte eine Sitzblockade auf der Zufahrt.

Eine Aktivist*in kommentierte: „Die zweite Corona-Welle ist da. Die Bedingungen an den Schlachthöfen sind noch immer mit dem Infektionsschutz völlig inkompatibel, daran hat sich nichts geändert. Darauf gibt es nur eine Antwort: Die Produktion muss jetzt beendet werden. Die Arbeiter*innen in den Schlachthöfen werden brutal ausgebeutet – die Regierung will daran bislang nichts ändern, denn das geplante Verbot von Werkverträgen ist wegen der CDU/CSU erstmal vom Tisch. Außerdem heizt diese Industrie das Klima auf und fügt Tieren massives Leid zu. Die Industrie soll trotz aller fatalen Auswirkungen und Skandale unverändert am Laufen gehalten werden. Dagegen fordern wir, die Betriebe zu vergesellschaften, die Produktion auf Pflanzenverarbeitung umzustellen und den Landwirt*innen den Ausstieg zu ermöglichen.“


Quelle: Angelika Oetker-Kast/strayDOK

 

Presse

29.08.2020 Demo Kellinghusen: Gemeinsam gegen die Tierindustrie


Quelle: Angelika Oetker-Kast/strayDOK

Wir beteiligten uns am 29.08.2020 an der von Gemeinsam gegen die Tierindustrie organisierten Demo in Kellinghusen.
250 Menschen folgten dem Aufruf unserer Genoss*innen um solidarisch gegen die Schadensersatzklage von Tönnies  gegen Aktivist*innen von tear down Tönnies zu protestieren.

Unter Einhaltung des Mindestabstands und ausgestattet mit Mund-Nasen-Bedeckung zogen die Demonstrant*innen lautstark rufend vom Marktplatz in Kellinghusen zum Tönnies- Schlachthof. Mit Sprechchören wie „Wir sind laut und wir sind hier – für die Befreiung von Mensch und Tier“ machten sie ihre Forderungen unmissverständlich deutlich.

Mehrere Redner*innen beschrieben die prekären und unwürdigen Bedingungen der Arbeiter*innen in den Schlachthöfen und wiesen auf die Verantwortung der Fleischindustrie für die Zerstörung von natürlichen Lebensgrundlagen und damit den menschengemachten Klimawandel hin. Auch auf die Bedürfnisse von Tieren und deren Missachtung durch die Fleischindustrie wurde angesprochen.

In einer Grußbotschaft der Kampagne „We don’t shut up, we shut down“ wurde erläutert, wie sich Aktivist*innen gegen den Stromkonzern RWE wehren, der ebenfalls Schadensersatz von Klima-Aktivist*innen für eine Aktion gegen den Kohleabbau fordert.

Wir danken GgdT für die Orga

Kriminell ist das System Tönnies – nicht der Widerstand dagegen.
Schluss mit der Ausbeutung von Mensch, Tier & Natur

11.09.2020 Aktionstag gegen Tönnies Düsseldorf

 

Am 11. September 2020 haben wir uns am Aktionstag gegen Tönnies in Düsseldorf beteiligt.

Gemeinsam mit Aktion ./. Arbeitsunrecht und mehreren anderen Gruppen aus der Arbeitsrechts-, Klima- und Umweltbewegung hatten wir zur Demonstration „System Tönnies stoppen! Gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Umwelt“ aufgerufen (hier findet ihr den Aufruf). An der Demonstration nahmen etwa 150 Menschen teil. Diese zogen mit mehreren Zwischenstationen durch die Düsseldorfer Innenstadt.
Einige Aktivistis nutzten die Gelegenheit in Düsseldorf um der Anwaltskanzlei von Tönnies, Eversheds Sutherland, einen Besuch abzustatten. Die Kanzlei vertritt den Konzern bei den Schadensersatzforderungen gegen uns.

Im Vorfeld, am Vormittag des Tages, fand zusätzlich eine Pressekonferenz statt. Diese wurde leider, genau wie die Demo, von den Medien geflissentlich ignoriert, obwohl sie teils fußläufig vor deren Haustür stattfand. Lediglich linke und alternative Medien jenseits des journalistischen Mainstreams und regionaler Monopole berichteten. Anbei findet ihr die Pressemappe.

Vielen Dank an Aktion ./ Arbeitsunrecht für die Organisation und an alle Beteiligten für’s Mitmachen!

hier findet ihr unsere Rede

Aufruf zur solidarischen Prozessbegleitung in Ingolstadt am 06.07.

Am 06.07. um 11:00 findet der nächste Prozess gegen einen Genossen am Landgericht Ingolstadt (Auf der Schanz 37) statt.
Wir rufen daher zur Kundgebung ab 10:30 vor dem Landgericht Ingolstadt und ab 11Uhr zur solidarische Prozessbegleitung im Landgericht auf.

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies versucht, mit Geldforderungen und Unterlassungsklagen gegen Kritiker*innen vorzugehen. Ursprünglich sollten mehrere Aktivist*innen aus der Tierrechts- und Klimabewegung rund 40.000€ zahlen, die im Oktober 2019 den Tönnies-Schlachthof Kellinghusen blockierten, um gegen die Fleischindustrie und das System zu protestieren.

Tönnies hat veranlasst, dass das Verfahren gegen die Aktionsgruppe aufgesplittet wurde und es somit zahlreiche einzelne Verfahren u.A. in Kiel, Lübeck, Ingolstadt, Aachen, Braunschweig und Berlin gibt. Die einzelnen Gerichte werden darüber zu entscheiden haben, ob dies ein Missbrauch der Prozeßordnung durch Tönnies darstellt.

Es laufen mittlerweile auch schon die ersten Prozesse und in einem Fall kam es auch schon zu einer Verurteilung: Der*die beklagte Aktivist*in wurde zu einer Zahlung von 16.761€ verurteilt. Gegen dieses Urteil haben wir Berufung eingelegt.

In dem Prozess offenbarte Tönnies, dass es eben nicht um den Ausgleich eines Schadens, der angeblich durch die Blockade verursacht worden sei, geht. Vielmehr will Tönnies politischen Protest unterbinden und die Aktivist*innen abschrecken. Die mittlerweile von Tönnies eingereichte Unterlassungsforderung unterstreicht dies.

Dieser Prozess zeigt auf, dass politische Aktionen kriminalisiert werden, während Konzerne wie Tönnies weiterhin ihre ausbeuterische Praxis fortsetzen können. Solche Konzerne sind die Konsequenz einer kapitalistischen Wirtschaftsweise, in der die Lebensgrundlage vieler zerstört wird und die Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur als gegeben gilt. Wir wollen und können das nicht länger hinnehmen und werden unseren Protest fortsetzen! Unterstützt uns dabei!

Kommt alle zur Kundgebung, nehmt an der Verhandlung teil, solidarisiert euch mit den Aktivist*innen und verbreitet den Aufruf!
Falls ihr die Anreise nicht antreten könnt, organisiert gern Soli-Aktionen in euren Städten und schickt uns eure Fotos und Berichte gern an unsere Mailadresse:
teardowntoennies@riseup.net
(den pgp Schlüssel findet ihr auf der Homepage)

Die Kundgebung wird mit Abstand sowie Mund- und Nasenbedeckung durchgeführt.

Um den Rechtsstreit mit Tönnies weiter führen zu können benötigen wir finanzielle Unterstützung:
Empfänger: VusEumUmseP e.V.
IBAN: DE30 8306 5408 0004 0613 81
BIC: GENODEF1SLR
[WICHTIG!] Betreff: TDT2110

Kriminell ist das System und nicht der Widerstand dagegen!